5. Kreisturn- und Sportfest am 7./8. Juli 1928 in Rimbeck „Nau isset ause Plakette“

Es war in den letzten Jahren die Arbeit der Jugendpflege, die zentrale Großveranstaltung für alle Bereiche des Sportes im Kreis Warburg zu organisieren. Im Allgemeinen waren die Vorentscheidungen der Fußballmannschaften eine Woche vor dem Kreisfest, da bei der Vielzahl der Meldungen die Organisation schwierig wurde. In Rimbeck, so ist zu lesen, haben viele passive Mitglieder bei den Vorbereitungen mitgeholfen.
Der Kampf um die begehrte Wanderplakette stand jedes Jahr im Mittelpunkt der Wettkämpfe. Zum dritten Mal errang sie nun in ununterbrochener Reihenfolge der Männerturnverein Willebadessen. Sie wurde somit endgültig Eigentum des Vereins. Diese vom Kreis Warburg gestiftete Wanderplakette schmückte nun das Vereinslokal.
Text der Plakette:
„Friedrich Ludwig Jahn Wanderehrenpreis des Kreises Warburg“.
Die beständige Leistung der damaligen Turnriege war schon beeindruckend. Nach hartem Kampf gewann der MTV Willebadessen die Plakette mit 287 Punkten vor Rimbeck mit 263 Punkten. Der MTV Willebadessen hatte 1928 insgesamt 28 zahlende Mitglieder, sieben unter 14 Jahren und 21 erwachsende Turner.

Siegerehrung:
Hier die Namen der Sportler aus Willebadessen.

6-Kampf – 1. Klasse
3. Platz: Josef Rustemeier 81 Pkt.

6-Kampf – 2. Klasse
4. Platz: Franz Kleinewiese 111 Pkt.
9. Platz: Wilhelm Lange 98 Pkt.
13. Platz: Ludwig Kleibold 92 Pkt.

3. Altersklasse 1914/15
1. Platz: Anton Tewes 53 Pkt.

Interessant dürften auch die Leistungen der Leichtathleten bei diesem Kreisfest sein, wenn man sie mit heutigen Ergebnissen vergleicht.

Meister im Stabhochsprung: 2,90 m
Meister im Kugelstoßen: 9,95 m
Meister im Hochsprung: 1,55 m
Meister im Dreisprung: 10,90 m
Meister im 100m Lauf: 11,75 sec
Meister im Weitsprung: 6 m

Auch bei diesem 5. Kreisturn- und Sportfest stellte man fest, dass der Fußball und die Leichtathletik zweifelsfrei auf dem Vormarsch waren und eine immer größere Bedeutung erlangten. Das Fußballendspiel gewann die 2. Mannschaft der Warburger Sportfreunde gegen Ossendorf mit 3:1.

Turnfest in Nieheim, Steinheim und Köln

Am 2./3. Juni 1928 waren unsere Turner zu Gast beim Bezirksturnfest in Nieheim und verlebten dort ein gut organisiertes Sportfest.
Im Jugendwettkampf errang Franz Kleinewiese den 6. Platz, Georg Lüke den 19. Platz und Josef Schulze den 21. Platz. Bei einer Vielzahl von Teilnehmern (nach Zeitungsberichten: 600), kann man diese Platzierungen als gut bezeichnen.

Glanzvolle Turnfeste in den Großstätten Deutschlands hatten für die Mitglieder kleinerer Turnvereine immer eine besondere Anziehungskraft.
Der Deutsche Turnerbund, ein Millionenverband gleichgesinnter Sportler, informierte dabei über den Stand der Turnbewegung und zeigte in sehr eindrucksvoller Weise die Leistungsfähigkeit der Turner beim Wettkampf.
Er entfachte neue Anregungen und Begeisterung.
1928 besuchten Turner aus Willebadessen das Deutsche Turnfest in Köln und waren von den disziplinierten Großveranstaltungen sehr angetan. Da schlugen die Turnerherzen höher, und das Erlebte wirkte dann zu Hause wie starke Schwungräder für neuen Antrieb. Die sportlichen Erlebnisse und Erfahrungen kamen so nicht nur den Besuchern eines Turnfestes zu Gute, sondern auch allen Turnern.

Offizielles Mitteilungsblatt des Ostwestf. Turngaues des Jahres 1929.

Der Turnverein Steinheim hat für den 3./4. August 1929 unseren MTV zu einem Gauturnen geladen. Ein solches Treffen war für jeden Turner immer eine besondere Herausforderung, hatte man sich doch mit starker Konkurrenz auseinanderzusetzten. Josef Rustemeier und Franz Kleinewiese hatten in der Siegerliste eine mittlere Platzierung erreicht.