Acht Menschen starben beim Bombenangriff
Bei einem schweren Bombenangriff alliierter Kampfflugzeuge kamen am 29.11.1944 in Willebadessen acht Menschen ums Leben. Die feindlichen Luftverbände hatten im Herbst 1944 die Angriffe auf strategisch wichtige Verkehrswege wie Eisenbahnbrücken, Bahnhöfe und Wasserwege verstärkt, um den Nachschub für die Front zu verhindern. So hatte auch die 8. Alliierte Luftflotte an diesem Tag den Befehl erhalten, den Eisenbahnviadukt in Altenbeken zu zerstören. Als Nebenziel war der Viadukt in Willebadessen vorgesehen. Gegen die anfliegenden Bomberverbände gab es keine Gegenwehr deutscher Jagdgeschwader mehr, lediglich, so wird berichtet, schwaches, aber gut liegendes Flakfeuer. 118 US-Flugzeuge warfen über Altenbeken ihre Bomben ab, die 20 Menschen das Leben kosteten. Beim Angriff auf Willebadessen fielen die meisten Bomben ins freie Feld in Richtung Altenheerse. Hier kam auch bei einem Spaziergang der Vater der Ordensschwester Augustalis ums Leben.
Die sogenannte Kirchseite Willebadessens blieb verschont, umso härter traf es aber die Schulseite. Ein Volltreffer zerstörte das Bauernhaus Hagemeier (Holtförsters) völlig und begrub sechs Menschen unter den Trümmern. Besonders hart traf das Schicksal die Familie Hagemeier selbst. Vier Angehörige verloren ihr Leben an diesem Tage. Die Mutter Elisabeth, die Töchter Anna und Hildegard sowie der Sohn Josef konnten nur tot aus den Trümmern geborgen werden. Das gleiche Schicksal ereilte auch Maria Kleibold und ihren Sohn Willi. In unmittelbarer Nähe hatte eine Bombe den Stall des Bauernhauses Wegener getroffen. Die Wucht war so groß, dass das nebenstehende Wohnhaus der Familie Böhmer zur Schulstraße „hingeworfen“ wurde. Die Druckwelle war so gewaltig, dass eine Kuh auf den First des nebenstehenden nicht zerstörten Wohnteils geschleudert wurde und dort hängen blieb. Die Familie hatte bei diesem Einschlag auch den Tod der Großmutter Ludewika zu beklagen. Es war ein Bild des Grauens und der Zerstörung das all jene, die es erlebten, nicht vergessen werden. Wie schrecklich wäre es gewesen, wenn die vielen Bomben, die an diesem Tage am Kampesberge niedergingen, Willebadessen getroffen hätten. Wenn der Angiff der Bomberstaffel dem Viadukt und der Bahnstrecke galt, hatte der zuständige Offizier die Ziele zum Glück falsch berechnet oder das diessige Wetter die Treffsicherheit beeinflusst. Der 29.11.1944 war ein Schicksalstag für Willebadessen. Beide, unser Herrgott und der kleine Vitus, haben ihre Hände schützend über Land und Leute gehalten.