Auch der schönste Tag geht einmal zu Ende
In der Gaststätte Klocke nahm die Schalker Elf, mit der auch der bekannte Altnationalspieler Ernst Kuzorra angereist war, gemeinsam mit den Spielern der Kreisauswahl das Abendessen ein. Dort überreichte Amtsdirektor Anton Robrecht den Schalkern eine Miniatur-Stehleiter als Symbol einer blühenden Leiternindustrie. Da der Schalker Trainer Edi Frühwirth, ein Österreicher, seiner Mannschaft noch eine Stunde der Geselligkeit beim Festball im Saale Risse erlaubt hatte, nutzen wir jungen Burschen die Gelegenheit zum Gespräch mit den Schalker Spielern. Wir waren von der freundlichen Art und Gesprächsbereitschaft sehr angetan. Da war keine Arroganz oder Distanz zu merken, sondern da waren Menschen wie „du und ich“. Als sich der Schalker Bus zur Heimfahrt in Bewegung setzte, winkten sie uns freundlich zu. Ein in jeder Hinsicht schöner Tag für Willebadessen und alle, die ihn bewusst erlebt hatten, neigte sich dem Ende zu. Es war für viele von uns das letzte Fest in Rissen Saal, denn schon im nächsten Frühjahr wurde eine neue Turnhalle (Mehrzweckhalle) eingeweiht.
Als zur späten Stunde die Musiker ihre Instrumente einpackten, waren die letzten Klänge unvergessener Stunden verhallt und verklungen. Es waren Stunden unserer altvertrauten Dorfgemeinschaft, unserer schönen Heimat. In Rissen Saal hatten wir so manche schöne Feste gefeiert. Aber alles geht einmal zu Ende.
Kreisfußballobmann Tefert holt sich vom Altnationalspieler Ernst Kuzorra ein Autogramm. Kuzorra mit guter Zigarre. Er und sein Schwager Fritz Zepan gelten als die Väter des bekannten Schalker Kreisels.
Wenn es für dieses Spiel der Schalker Elf so viel Begeisterung gab, hängt das auch mit dem Sieg der Deutschen Nationalmannschaft über Ungarn am 4. Juli 1954 im Wankdorfstadion in der Schweiz zusammen, wo sie die Fußballweltmeisterschaft erkämpfte.