Der neue Verein schloss sich dem Ostwestf. Turngau an

Die Gründung unseres Männerturnvereins 1910 war keineswegs eine der ersten in unserer Region. In Geseke (1862), Salzkotten (1864), Höxter (1874) und anderen Ortschaften bestanden schon aktive Turnvereine. Die Zeitverhältnisse und die Einstellungen der Regierung und der Behörden zum Sport waren günstig. Immerhin hatte die Obrigkeit in Preußen mit Wirkung vom 2. Januar 1820 an das organisierte Turnen an Schulen, Universitäten und Vereinen noch verboten. Turnvater Jahn verschwand für einige Monate in einem preußischen Gefängnis. Diese Zeit der Turnsperre wurde erst 1842 durch ein Sonderdekret König Wilhelms IV. von Preußen aufgehoben. 1910, vier Jahre vor Ausbruch des 1. Weltkrieges, sah man die körperliche Ertüchtigung der Jugend auch deshalb als wünschenswert an, damit im Falle eines Krieges „gestählte“ junge Soldaten an die Front ziehen konnten.
Der junge Verein schloss sich schon zu Beginn dem Ostwestf. Turngau an. Wurde man doch als Mitglied zu den Gaufesten eingeladen und konnte mit anderen Vereinen freundschaftliche Verbindungen aufbauen und pflegen.

Dazu ein Beispiel:
Im Protokollbuch des Driburger Turnvereins kann man lesen, dass in diesem Jahr kein Turnfest gefeiert wird, sondern am 15. September 1912 eine Fahrt nach Willebadessen unternommen wird. Diese Bezirksturnfahrt beginnt am 15. September vormittags um 9:45 Uhr ab Driburg. Alles Nähere im Gaublatt. Gerade mit den Turnern in Bad Driburg bestand von Anfang an eine dauerhafte Freundschaft.