Wilhelm Gehlhaus lebte für seinen Männer- Turnverein 1910 (MTV)
Wilhelm Gehlhaus war dem MTV 1910 sieben Monate nach der Gründung beigetreten und hat ihm bis zum Tode die Treue gehalten. In einem Gespräch erzählte er mir, dass sich seine Freunde und er auch nach einem Tag schwerster körperlicher Arbeit am Abend zu Turnübungen trafen.
Nach der Trainingsarbeit am Reck, Barren oder Pferd sei immer noch etwas Zeit zum Gespräch gewesen und „waddet im Durpe Nigges gaf“. Keine Tagesschau und kein Fernsehprogramm drängte zur Eile. Jene Männer, die nach der Gründung des MTV 1910 den Verein aufbauten und, was genau so wichtig war, ihm Beständigkeit gaben, pflegten Kameradschaft und versuchten, durch Fleiß gute Leistungen zu erbringen. Sie hatten Erfolg. Ihnen war ihr Turnverein ein Stück sportlicher Heimat, zu dem sie auch in schwierigen Zeiten treu und unbeirrt hielten. Ähnlich wie gute Zugpferde unserer Holzfuhrleute, die früher in unseren Wäldern eingesetzt wurden. Wir nannten sie „Holteklöpperpferde“. Sie zogen auch dann durch, wenn die Baumstämme fest lagen, der Boden aufgeweicht und rutschig war. Ohne Bürger, die ehrenamtliche Arbeit übernehmen, dreht sich im Verein kein Rad.
Heribert Glunz aus Neuenheerse war in den fünfziger Jahren beim TuS ein zuverlässiger, schneller Stürmer und erzielte in der Elf wichtige Tore. Jeden Sonntagmittag erlebten wir, seine Mitspieler, den gleichen Ablauf. Von Neuenheerse kam Heribert mit seinem Fahrrad zum Spiel und fuhr auch nach dem Kampf wieder zurück. Ebenso nutzte auch Josef Ewers das Fahrrad, um von Fölsen nach Willebadessen zu kommen.